- Art. 35
Am 08.07.2017 starteten Lukas und ich unsere kleine Kletterreise mit dem Endziel Norwegen. Wir stopften den Twingo voll mit Pad`s und Kletterzeug und fuhren Richtung Norden. Wir wollten den guten Blöcken nach gegen Norden reisen.
Unser erster Punkt auf der Karte war das Frankenjura in Deutschland. Wir haben viel über dieses „Klettermekka“ gehört und wollten diesen, für den Klettersport wichtigen Ort einmal sehen und auskundschaften. Die kalkigen mit Fingerlöchern übersäten Wände waren wunderschön zu klettern und es gibt eine enorme Auswahl an Routen. Wir blieben drei Tage bis es uns in einer Nacht überraschend verregnete. Der Wetterbericht prophezeite gutes Wetter in Schweden. So trockneten wir unsere Schlafsäcke und reisten am Tag darauf nach Schweden. Wir fuhren in einem Stück von der Region Nürnberg bis in den Nord-Westen von Dänemark. Nach ungefähr 12 Stunden, hielten wir im Dunkeln auf einem Feld an, warfen unsere Pad`s auf das Feld und biwakierten diese Nacht unter freiem Himmel. Im Verlauf des nächsten Morgens packten wir wieder zusammen und machten uns auf nach „Kjugekull“ in unser erstes Boulder- Gebiet in Schweden,. Es liegt an der Ostküste Schwedens und es gibt sogar ein Guidebook davon. Mithilfe dieses Führers fanden wir einige richtig coole Blöcke. Aber es gab auch Blöcke, die nicht ganz den Beschreibungen im Führer entsprachen. Sie wurden als „freistehende Blöcke“ beschrieben. Wir sahen aber nur Bäume und Unterholz. Schlussendlich stellten wir fest, dass unser Führer bereits 15 Jahre alt war. Diesem Alter entsprachen in etwa auch die jungen Bäume, die die Blöcke bereits völlig verschlungen hatten. Wir verbrachten trotzdem einige Tage in „Kjugekull“, obwohl dieses Gebiet uns beide nicht wahnsinnig faszinierte. Wir genossen wohl einfach das Bouldern und die wunderschöne Umwelt in „Kjugekull“.
Danach ging es weiter quer durchs Land nach Göteborg, einer Stadt an der Westküste Schwedens. Dort wurde ich überrascht.Ich hatte den Eindruck, dass Schweden ein eher flaches Land sei. Die kleine Insel „Thjörn“ besteht fast komplett aus Granit. Überall gab es 10-30m hohe Wände. Ein unerwartetes Kletter-Paradies. Dort trafen wir auch ein paar Leute aus Mittelschweden, genauer von Stockholm. Sie kletterten sehr stark und waren offen und freundlich. Als wir uns ein wenig vertraut gemacht hatten, lachten sie, als sie herausfanden, dass wir Schweizer in Schweden das Klettern suchten. Sie waren der Meinung, dass die Schweiz ein Kletterland sei, und nicht Schweden.
Die tieferen Temperaturen die wir im Norden suchten, haben wir nicht wirklich gefunden. Eher im Gegenteil, dort oben war es wärmer als hier in der Schweiz! Wie dem auch sei, wir fanden die Wände Schwedens richtig nice. Wir kletterte gern in Schweden. Da es für uns nicht wirklich greifbare Bouldertopos gab, suchten wir uns eben selbst einige Boulder in der Umgebung unserer Schlafplätze. Alle Noname, aber lustig war`s trotzdem. In dieser einen Wochen, die wir da unterwegs waren, schliefen wir immer im Freien im Biwaksack. Wir sind immer ein bisschen auf der Fluchtvor dem schlechen Wetter gewesen. Die Biwaksäcke sind zwar wasserdicht, es schläft sich aber trotzdem nicht sehr gut im Regen mit so einem Sack. Deshalb machten wir uns immer schnell vom Acker, kaum hörten wir irgendwo etwas von Regen. Alles immer wieder zu trocknen (Biwaksack und Pad`s) brauchte Zeit und Nerven. So war es auch dieses Mal das Wetter, das uns aus Schweden vertrieben hatte.
Jetzt geht`s weiter nach Norwegen in Richtung Oslo.

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